Corps Franconia Würzburg

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Corps Franconia Würzburg
Wappen
Wappen
Land
Hochschule
Stiftung
26. Juli 1805
SC
Band
Wahlspruch
Fortuna virtutis comes!
Wappenspruch
Ensis sit noster vindex!
Korporationsverband
Anschrift
Judenbühlweg 7
97070 Würzburg
Website

Das Corps Franconia Würzburg ist eine Studentenverbindung im Würzburger Senioren-Convent. Als Corps im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) steht Franconia zu Mensur und Couleur. Die „Würzburger Franken“ sind grundsätzlich männliche Studenten und Alumni der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

Couleur und Wahlspruch

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Die Studentenverbindung hat die Farben apfelgrün-pfirsichrot mit goldener Perkussion, dazu tragen die Mitglieder eine apfelgrüne Studentenmütze. Die Fuchsfarben sind apfelgrün-weiß. Der Wahlspruch lautet Fortuna virtutis comes![1] Der Wappenspruch ist Ensis sit noster vindex![2]. Bis 1873 wurde das Band – anders als üblich – über die linke Schulter getragen.

Das heutige Corps Franconia wurde am 26. Juli 1805 als Fränkische Landsmannschaft[3] von den Studenten Laurentius Bartenstein und Christoph Stepf an der Universität Würzburg gegründet. Die Verbindung gilt damit als eines der ältesten noch bestehenden Corps. Hervorgegangen ist die Studentenverbindung wohl aus der älteren „Germania“, die 1803 erstmals sicher nachgewiesen ist, und gleichfalls überwiegend Studenten aus Franken hatte.[4] In den Anfangsjahren durften der Verbindung maximal 12 Corpsburschen angehören, was nicht zur Reception zugelassene Mitglieder 1811 zum Austritt veranlasste. Teile von ihnen waren später an der Gründung des Corps Moenania Würzburg beteiligt. Nicht recipierte Renoncen wurden nach Ablauf des Studiums zu Renoncenphilistern, diesen wurde nach Aufgabe des Numerus clausus 1873 die Corpsschleife verliehen. Mitglieder waren auch an der Stiftung des Corps Franconia Tübingen beteiligt, mit dem in Folge von 1826 bis 1855 ein Kartell bestand.

Durch königliche Verordnung vom 31. Juli 1827 stellte die bayerische Regierung allen Studentenverbindungen, die ihre Statuten und Mitgliederlisten einreichen, die Duldung in Aussicht. Franconia erhielt am 14. August 1828 die offizielle Genehmigung.[5] Aus Mangel an geeigneten Mitgliedern war sie jedoch von 1835 bis 1845 suspendiert. Nach der Rekonstitution 1845 musste sie erneut um die ministerielle Genehmigung einkommen, die am 28. August 1846 erteilt wurde.[6]

Während der Revolutionszeit 1848 waren die aktiven Mitglieder der Franconia in der Studentenwehr organisiert, die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung herangezogen wurde. Sie bildeten gemeinsam mit „Mainländern“ und „Nassauern“ eine Kompanie. Am 18. Mai 1849 stürmten und demolierten Soldaten des in Würzburg stationierten 12. Infanterie-Regiments mit einigen Chevaulegers die Frankenkneipe in der Bierbrauerei von L. Bauch an der Ecke Neubaustraße/Schönthalstraße. Eine allgemeine Studentenversammlung forderte daraufhin Genugtuung. Als zwei weitere Studenten (Mitglieder des Corps Bavaria) von Soldaten verletzt wurden, beschloss die Studentenschaft einstimmig den Auszug nach Wertheim, an dem mit Ausnahme der Theologen nahe zu alle Studierenden der Universität teilnahmen. Der Senior der Franken, August Köth, gehörte zu den Wortführern. Erst nach Verlegung des 12. Infanterie-Regiment aus Würzburg erfolgte am 25. Mai die Rückkehr in die Universitätsstadt.[7]

Am 15. Februar 1859 beschlossen Franconia und Rhenania als damals einzige Corps im Würzburger Senioren-Convent den Beitritt zum Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV)[8], bemühte sich jedoch in den 1860er Jahren im Verbund mit Moenania um Schaffung eines eigenen Verbandes der süddeutschen Lebenscorps. Das Vorhaben scheiterte am Widerstand der Corps anderer bayerischer Universitätsstädte. 1873 wandelte sich das bisherige Lebenscorps Franconia schließlich in ein Waffencorps um und erlaubte damit seinen Mitgliedern die gleichzeitige Mitgliedschaft in anderen Corps[9]. Franconia gehört zu den Mitbegründern des Bayerischen Kartells zwischen den Corps Franconia Würzburg, Bavaria Erlangen und Makaria München, welches mit Athesia Innsbruck, Joannea Graz und Schacht Leoben 1920 zum noch heute bestehenden Süddeutschen Kartell erweitert wurde. Später traten noch Littuania Königsberg und Borussia Berlin hinzu.

Das Corps in der Zeit des Nationalsozialismus

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Angesichts zunehmender Repression durch den NS-Staat stellte Franconia 1936 den Aktivenbetrieb ein. Die Alten Herren unterstützten ab 1938 teilweise die Kameradschaft Albrecht der Bär, die ihren Sitz auf dem Haus der „Nassauer“ hatte.[10]

1950 wurde das Corps offiziell restituiert und nahm wieder den Aktivenbetrieb auf. 1985 war Franconia präsidierendes Vorortcorps im KSCV und stellte den Vorsitzenden des oKC.

Das Corps kaufte 1905 die Ostberg’sche Villa in der Sonnenstraße[11] und wandelte sie in ein Corpshaus um. Am 16. März 1945 erlitt es bei einem alliierten Bombenangriff auf Würzburg Schäden. An seiner Stelle erwarb die Altherrenschaft 1953 die 1932 im Bauhausstil erbaute Villa Marbe und baute sie ebenfalls zum Corpshaus um.

Verhältniscorps

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Vorstellungsverhältnisse

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Bekannte Mitglieder

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Träger der Klinggräff-Medaille

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Mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurde ausgezeichnet:

  • F. Ludwig (1996)
  • D. Böhler (2015)
  • Rolf-Joachim Baum et al. (Hrsg.): Studentenschaft und Korporationswesen an der Universität Würzburg 1582–1982., Würzburg 1982, S. 233–235.
  • Henning Wachter: Die Kreis- und Verhältnispolitik des Corps Franconia zu Würzburg im KSCV am Beispiel des Süddeutschen Kartells (1873–1924). In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. 59 (2014), S. 475–571.
  • Robert Maurmeier: Das Korps Franconia zu Würzburg. Ein Rückblick auf 100 Jahre seines Bestehens, München 1905
Commons: Corps Franconia Würzburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. dt. Das Glück ist der Begleiter der Mannesehre
  2. dt. „Das Schwert sei unser Schutz“
  3. Hermann Leupold: Die Fränkische Landsmannschaft und die "Gesellschaft der Westfranken" (Germania - Franconia - Moenania). Beitrag zur Geschichte der Franconia zu Würzburg und des Würzburger SC. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 37 (1992), S. 125.
  4. A. Beck: Studentenverbindungen in Würzburg zu Ende des 18. und im Anfang des 19. Jahrhunderts. In: Archiv für Studenten- und Hochschul-Geschichte, Heft 2 (Juni 1933), S. 64.
  5. Georg Meyer-Erlach: Die Garantierung der Würzburger Studenten-Gesellschaften. In: Archiv für Studenten- und Hochschul-Geschichte, Heft 1 (März 1933), S. 3.
  6. Georg Meyer-Erlach: Die Garantierung der Würzburger Studenten-Gesellschaften. In: Archiv für Studenten- und Hochschul-Geschichte, Heft 1 (März 1933), S. 18.
  7. Der Auszug der Würzburger Studenten nach Wertheim im Jahre 1849. In: Archiv für Studenten- und Hochschul-Geschichte, Heft 3 (September 1933), S. 95–109.
  8. Rolf-Joachim Baum: Aus zwei Jahrhunderten Würzburger SC-Geschichte - zusammengestellt zur 400-Jahrfeier der Alma Julia. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 28 (1983), S. 38.
  9. Michael Doeberl (Hrsg.): Das akademische Deutschland, Bd. 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger, Berlin 1931, S. 1069.
  10. Erich Bauer: Die Kameradschaften im Bereiche des Kösener SC in den Jahren 1937-1945. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 1 (1956), S. 36.
  11. Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 114.
  12. Peter Engel: Professoren aus Corps Franconia: Adam Kaspar Hesselbach, Johann Baptist Friedreich, Philipp Wilhelm, Georg Ludwig Ditterich, Julius Dreschfeld. In: Frankenzeitung. Band 42, 1966, S. 15–18.
  13. Peter Engel: Professoren aus Corps Franconia: Adam Kaspar Hesselbach, Johann Baptist Friedreich, Philipp Wilhelm, Georg Ludwig Ditterich, Julius Dreschfeld. In: Frankenzeitung. Band 42, 1966, S. 15–18.
  14. Vgl. etwa Walter M. Brod: Michael Schmerbach Franconiae Würzburg, ein ewiger Student und doch ein großes Talent. In: Einst und Jetzt. Band 8, 1963, S. 125–138.